ORTSZEIT II
Ein Ort, gelegen zwischen dem Yachthafen „Weisse Wiek“ und Wohlenberg. Im „Dritten Reich“ künstlich aufgeschüttet, mit einer Bitumendecke versiegelt, diente er als Waffenerprobungsstelle. Später nahmen das Gelände erst die amerikanische, dann die Sowjetarmee in Besitz. 1952 übernahm die DDR-Seepolizei die Halbinsel.
Von der ehemals befestigten Straße, die als Verbindungsweg zwischen Tarnewitz und Wohlenberg diente, blieb noch ein Trampelpfad. Teilweise endet dieser abrupt. Umgestürzte Bäume, tiefhängende Büsche, überspülte Abschnitte machen ihn unwegsam. Immer wieder öffnen sich Blicke aufs Meer. Eigenwillige Baumformationen, üppige Vegetation, die Geräusche vom Wind in den Blättern, vom Meer verleiten zum Innehalten. Doch schiebt sich immer wieder anderes ins Bild: Spuren der Vergangenheit kreuzen sich mit Gegenwärtigem. In diesen Ort sind zwei wichtige Epochen der deutschen und der deutsch-deutschen Geschichte eingeschrieben. Über die Zeugnisse dieser Geschichte ist „Gras gewachsen“.
Sieben Künstler*innen – Janet Zeugner, Susanne Gabler, Miro Zahra, Herbert H. W. Hundrich, Gudrun Brigitta Nöh, Lydia Klammer und Annette Czerny – setzen sich mit diesem Ort auseinander und lassen sich auf einen Prozess ein, der sie zu unterschiedlichen künstlerischen Aussagen führen wird.
Kuration, Projektleitung: Annette Czerny
Eröffnung: Samstag, 04. September, 15:00 Uhr Yachthafen Weisse Wiek, Tarnewitz (Boltenhagen)
Performance, ca. 15:30 Uhr, von und mit Lydia Klammer
Im Anschluss Rundgang durch die Ausstellung mit den beteiligten Künstler*innen
Ausstellungsdauer: 04. September bis 10. Oktober 2021